Im Rahmen unserer Perspektivtagung „DikoLa 2023: Bildung nachhaltig transformieren“ im Mai 2023 haben wir vom DikoLa-Team unser erstes Barcamp angeboten. Der Titel: Digitalisierung und Lehrer*innenbildung zusammen (weiter-)denken. Die Teilnehmenden sollten die Möglichkeit bekommen, gemeinsam ihre Erfahrungen und Gedanken zur Lehrpraxis auszutauschen sowie Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Wie lief unser Barcamp ab?
Das Barcamp als offene und flexible Austauschmethode war uns im Team bekannt, doch hatten wir bislang noch nie ein solches selbst angeboten und durchgeführt. Für uns eine neue Erfahrung. Zugegeben, wir waren gespannt , denn letztlich hängen Ablauf und Ergebnisse von den anwesenden Teilnehmenden ab, die selbst entscheiden, welche Inhalte relevant und diskussionswürdig sind und vor allem, inwieweit sie sich aktiv miteinander austauschen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln möchten. Alles, was wir vorgaben: den groben Ablauf- und Zeitplan und einen Ort, die Hochschullernwerkstatt. Die räumlichen Voraussetzungen waren also sehr passend, denn die Lernwerkstatt lädt tatsächlich dazu ein, aktiv und kreativ zu sein.
Nachdem wir uns alle in großer Runde vorgestellt und einen Überblick über Hintergründe, eigene Motivation und Fachbereiche verschafft hatten, ging es in die erste Brainstorming-Runde. In kleinen Gruppen wurden Erfahrungen und diskutierungswürdige Fragen und Themen zur Digitalisierung und Lehrer*innenbildung und vor allem zu Herausforderungen be- und abgesprochen.
All diese Fragen und Inhalte wurden anschließend von uns und den Teilnehmenden wieder zurück in der großen Runde vorgestellt, sortiert und geclustert. Am Ende standen 10 potenzielle Session-Themen zur Auswahl, die dann in zwei nacheinander folgenden Sessions detailliert diskutiert wurden. Die Diskussionsergebnisse und Gedanken wurden von den Teilnehmenden auf Dokumentationsbögen geschrieben und anschließend auf der digitalen Pinnwand gesammelt.
Was konnten wir lernen?
Wir haben viel gelernt; hier die wichtigsten Erkenntnisse unserer Seite:
- ausreichend Zeit einplanen: Am Ende waren wir überrascht, wie viele Ideen und Aspekte angesprochen und diskutiert wurden. Es hätte gut getan, noch weiter zu diskutieren, aber hier waren wir dann mit 30 Minuten pro Session zeitlich recht begrenzt. Aus diesem Grund wurden vielfältige Fragen diskutiert, die aber teilweise unbeantwortet bleiben mussten.
- Session-Titel definieren und konkretisieren: Die Session-Titel haben wir beim Clustern sehr weit gefasst. Es ist ratsam, die Themen konkreter zu formulieren. Anstatt die Session mit „Angebote für Studierende” zu betiteln, wäre hier eine detaillierte Frage ein besserer Gesprächsanlass, z. B. “Wir müssen flexibel lehren und lernen – aber wie?”. Der Austausch wäre sehr viel tiefgreifender und die Ergebnisse konkreter.
- Audience-Response-Systeme nutzen: Bei der Auswahl der Session-Themen würden wir beim nächsten Mal auf ein digitales Voting-Tool setzen. Partcify bietet beispielsweise eine Q&A-Funktion, mit der Beiträge favorisiert und gerankt werden können.
- Ergebnisse sichern: TaskCards hat sich aus unserer Sicht als gute Lösung behauptet, um die Ergebnisse zu sichern. Dafür haben wir Fotos der Dokumentationsblätter gemacht bzw. von den Teilnehmenden machen lassen und hochgeladen. Somit werden die Fragen und Inhalte transparent gemacht.
- Einfach ausprobieren: Für den Großteil unserer Teilnehmenden war die Methode des Barcamp genauso neu wie für uns. Es lohnt sich daher, solch ein Angebot zu schaffen und neue Impulse für mögliche Austauschformate zu geben.
Wie lautet unser Fazit?
Das Barcamp ist eine sehr sinnvolle und passende Methode, um mit vielen Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen in den Austausch zu kommen. Für uns als Veranstalter*innen war das Format wenig vorbereitungsintensiv, da die inhaltliche Ausgestaltung hauptsächlich mit den Teilnehmenden vorgenommen wurde. Auch die Rückmeldungen der Teilnehmenden dazu waren insgesamt sehr positiv, so dass wir gedenken, erneut ein Barcamp in Angriff zu nehmen. Vor allem hat es uns Spaß gemacht, gemeinsam mit den Lehrenden und Interessent*innen über Fragen zu diskutieren, nachzudenken und nach Lösungen zu suchen, die uns aktuell beschäftigen. Wir freuen uns auf nächstes Mal!