Ein | Blick – Hospitationen in der Lehre

Lehrer*innenbildung an der MLU ist facettenreich.

Mit dem Hospitationsprogramm Ein | Blick möchten wir eine Gelegenheit schaffen, um die Vielfalt der Lehrmöglichkeiten und -methoden sichtbarer zu machen und gemeinsam daraus lernen zu können. Dabei geht es nicht darum, Leuchtturmprojekte vorzustellen, sondern die Vielfalt von Lehre zu entdecken, darüber zu sprechen und für sich und die eigene Lehre zu nutzen.

Was genau hat das mit Hospitation zu tun?

Die Hospitationen zielen darauf ab, einen Einblick in eine einzelne Sitzung einer Lehrveranstaltung zu geben. Die praktische Umsetzung von bestimmten Methoden, das kollaborative Lehren und Arbeiten und die Einbindung von Studierenden, welche je nach Fach, Veranstaltung und auch Stimmung(en) immer anders aussehen und funktionieren, sollen für Interessierte erlebt und transparenter gemacht werden. Mögliche Schwerpunkte der Sitzung können sein:

  • Erstellung oder Reflexion von digitalen Medienprodukten, 
  • Aktivierung von Studierenden in kleinen, mittleren oder großen Veranstaltungen, 
  • Partizipationsmöglichkeiten, 
  • phasenübergreifende Konzepte oder auch 
  • Methodenwechsel. 

Die Veranstaltungsgebenden und die hospitierenden Gäste tauschen sich direkt im Anschluss in einem moderierten Prozess über die Sitzung aus.

An wen richtet sich das Programm?

Das Hospitationsprogramm richtet sich an alle Lehrenden der Lehrer*innenbildung an der MLU, die neugierig sind und sich über Lehre austauschen möchten, was andere machen und wie woanders Lehre aussehen kann. Möchten Sie sich auch inspirieren lassen und etwas Neues wagen und ausprobieren? Oder möchten Sie gern einmal einen Einblick in Ihre eigene Lehrpraxis geben oder Feedback erhalten?

Überblick Veranstaltungsablauf SoSe 2023

Timeline Ein | Blick

Eingereichte Veranstaltungen

Die folgenden Lehrveranstaltungen wurden für Hospitationsgäste geöffnet.

Als Lehrkraft bestehen – Im Brustton der Überzeugung und mit fester Stimme: Wie geht das? (Dr. Friderike Lange)

Seminar mit Übungscharakter: im Seminar erhalten Studierende das Know-how, um eine belastungsfähige und störungsfreie Stimme zu entwickeln; sie lernen, ihre Wahrnehmung für kommunikative Ereignisse zu schärfen und erweitern ihre Analysekompetenzen und Feedbackfähigkeiten. Sitzungsschwerpunkt: Als Lehrkraft bestehen – Im Brustton der Überzeugung und mit fester Stimme: Wie geht das? (Schlagworte: ideale Stimmlage, Stimmhygiene, stimmliche Flexibilität)Hinweis: Hospitationsgäste sollten die Bereitschaft mitbringen, die eine oder andere Stimmübung mitzumachen.

Wortschatzdidaktik im Seminar: „Einführung Deutschdidaktik unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit“ (Dr. Nadine Naugk)

Seminar: Im Seminar werden durch einen unvermittelten, szenischen Einstieg die wichtigsten Prinzipien für Wortschatzerwerb erfahrbar gemacht. Anschließend wird diese Selbsterfahrung theoretisiert und das Modell zum Wortschatzdidaktischen Dreischritt von der Dozentin vorgestellt. Die einzelnen Schritte werden dann jeweils in einer Übung von den Studierenden nachvollzogen.

Grammatikdidaktik im Seminar: „Einführung Deutschdidaktik unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit“ (Dr. Nadine Naugk)

Seminar: Den Studierenden wird am Beispiel eines Bilderbuchs implizite und explizite Grammatikdidaktik veranschaulicht. Sie untersuchen dabei auch Texte von Schüler*innen einer zweiten Klasse. Anschließend werden einige Prinzipien zur expliziten Grammatikvermittlung von der Dozentin erläutert und von den Studierenden zum Abschluss selbst an praktischen Beispielen nachvollzogen. Zum Abschluss werden ihnen Ergebnisse einer kleinen Untersuchung von Schulbuchaufgaben präsentiert, die sie für einen Portfolioauftrag benötigen.

Game Based Learning. Serious Games für den eigenen Unterricht entwickeln (Dr. Gunhild Berg)

Spielend lernen und lehren? Das Seminar möchte zeigen, wie die Prinzipien des Game Based Learning ganz praktisch und auch ohne teure Apps für die eigene Unterrichtsgestaltung genutzt werden können. Hierfür lernen die Teilnehmer:innen zunächst die ludologischen Techniken erfolgreicher Spiele sowie die lernpsychologischen Grundlagen für das Gelingen von Gamification kennen, bevor sie in betreuten Kleingruppen über das Semester hinweg eigene Praxisprojekte entwerfen und durchführen, um spielerische Medienprodukte für den Unterricht zu erarbeiten.Sitzungsschwerpunkt:Die Sitzung führt in einige Grundlagen und schulische Anwendungsmöglichkeiten des Game Based Learning am Beispiel der Open-World-Spiels Minetest ein, das optisch und technisch der bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebten, aber kommerziellen Variante Minecraft ähnelt. Die Seminarteilnehmenden loggen sich in Minetest ein und begegnen und interagieren darin spielerisch zu dem Thema der Sitzung. Diese Sitzung wird von Chris Binder online auf den Minetest-Servern des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg gestaltet.

Hinweis: Die Teilnahme setzt die (kostenfreie) Installation der Open-Source-Software Minetest auf dem eigenen PC, ein Headset und eine stabile Internetverbindung voraus (Hinweise zur Installation werden vorab verschickt). Alternativ ist es – nur nach vorheriger Rücksprache mit der Seminarleitung – möglich, ‚offline‘ im Seminarraum zu hospitieren.

Storytelling II (Maxi Grehl)

Seminar mit Übungscharakter: In dieser Sitzung wird im ersten Teil mit der Methode der kollegialen Fallberatung der kreative Prozess der Mitstudierenden in Bezug auf Ihre Story unterstützt Im zweiten Teil widmen wir uns der Sprechwirkungskategorien und erforschen sie innerhalb einer Stationsarbeit.In dieser Sitzung könne Hospitierende sehr gern integriert werden und aktiv teilnehmen. 

Leistungsbewertung und schulische Sozialisation (Prof. Dr. Georg Breidenstein)

Seminar: Das Seminar fragt nach grundlegenden sozialisatorischen Effekten der Praxis schulischer Leistungsbewertung. Dazu werden erstens grundlegende Texte gelesen und diskutiert (Parsons, Ricken u.a.), zweitens einschlägige empirische Studien vorgestellt und diskutiert und drittens werden die Seminarteilnehmer:innen eigene Interviews mit Schüler:innen führen und auf dieser Grundlage Haltungen und Umgangsweisen mit schulischer Leistungsbewertung empirisch erkunden. In der Sitzung werden die studentischen explorativ-empirische Erkundungen zur Diskussion stehen.

Fälle aus dem Unterricht (Prof. Dr. Georg Breidenstein)

Seminar: Im Zentrum des Seminars steht analytische Arbeit an „Fällen“, die die Studierenden im Beobachtungspraktikum in der vorlesungsfreien Zeit erhoben haben. Nach einer grundlegenden Bestimmung von Themen und Vorgehensweisen arbeiten die Studierenden in Interpretationsgruppen über mehrere Wochen an der Analyse einzelner Protokolle bzw. Szenen.In dieser Sitzung werden die Ergebnisse der studentischen Fallarbeit zur Diskussion stehen.

Gesunde Stimme im Lehrberuf (Luise Gebauer)

Seminar mit Übungscharakter: Nachdem in den beiden vorangegangenen Sitzungen die Funktionskreise Körperhaltung und Atmung theoretisch beleuchtet und praktisch erfahrbar gemacht wurden, geht es in dieser Sitzung um den Funktionskreis Stimme. Dabei wird zunächst die Stimmphysiologie thematisiert. Außerdem sollen im Anschluss Übungen mit dem Ziel der Stimmlockerung durchgeführt und reflektiert werden. Auch die Hospitierenden sind herzlich eingeladen, die Übungen auszuprobieren!

Konstruktives Feedback geben (Maxi Grehl)

Seminar mit Übungscharakter: Über Experimente mit der eigenen Wahrnehmung und verschiedenen Glaubenssätzen nähern wir uns dem Thema konstruktives Feedback geben Nach einem kurzen Theorie-Input wird die Fähigkeit Wahrnehmung und (Aus-)Wirkung zu unterscheiden geübt.

Begleitseminar zu den schulpraktischen Übungen im Bereich Sprachbehindertenpädagogik (Anne Weiland)

Das Seminar begleitet die Studierenden in ihren schulpraktischen Übungen an einer Sprachheilschule.

Zunächst geht es um wesentliche Bausteine sprachheilpädagogischen Unterrichts. Anhand von Themenwünschen der Studierenden wird die Planung von Unterrichtsstunden unter sprachheilpädagogischen Gesichtspunkten erarbeitet.

Eine weitere Grundlage bildet die sprachliche Diagnostik und das Beobachten der Lernenden im Unterricht. Auf Basis dieser sollen die Studierenden kompetenzorientierte Lernvoraussetzungen und sich daraus ergebende Lernziele  beschreiben. Mit Hilfe der kollegialen Unterrichtsreflexion (KUR) haben die Studierenden die Möglichkeit ihren selbst gehaltenen Unterricht zu reflektieren. Durch wertschätzendes Feedback sollen sie lernen, ihre Potentiale und Ressourcen zu nutzen.

Praxisseminar: Fachdidaktisches Urteilen und Forschen sowie Weiterentwickeln von Praxis (Prof. Dr. Matthias Ballod)

Seminar: Im Rahmen des Seminars „Medienbildung als zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts“ konzipieren die Studierenden eine Projektwoche, die sie mit Schüler*innen durchführen. In dieser Sitzung reflektieren die Studierenden ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Praxis.

Kompetenzbereich