Am 07.02.2022 präsentierten die Studierenden des Seminars „Räume der Poesie — Lyrik mit Kindern erleben“, das von Raila Karst geleitet wurde, erstmals die von ihnen erarbeiteten interaktiven Plakate einer breiteren Öffentlichkeit.
Im Seminar gingen die Studierenden der Frage nach, wie sich Rezeptions- und Produktionsprozesse von Lyrik mit Grundschulkindern initiieren lassen und welche Einblicke in Lern-, Lebens- und Erfahrungswelten daraus gewonnen werden können. Hierbei wurde insbesondere mit Gedichten aus dem Archiv für Kindertexte der Martin-Luther-Universität gearbeitet, das mittlerweile eine Sammlung von ca. 100.000 von Jugendlichen und Kindern geschriebenen Texten umfasst.
Die Kindertexte des Archivs und Möglichkeiten der didaktischen Auseinandersetzung mit ebendiesen stehen im Zentrum der im Rahmen dieses Seminars entstandenen Ausstellung. So war es der Auftrag der Studierenden, die Kindertexte auf interaktiven Plakaten zum einen kreativ und produktiv zu verarbeiten und zum anderen mögliche didaktische Zugänge darzustellen. Dazu bildeten sie Gruppen, in denen sie an ihren Projekten arbeiteten. Begleitet wurde das Seminar von Lotte Hahn und Leon Lukjantschuk aus dem Dikola-Team. In einem Workshop präsentierten sie den Studierenden Möglichkeiten, Literatur digital und produktiv zu verarbeiten und auszustellen, wie z. B. durch die Gestaltung von Filmen, Hörspielen, Podcasts, Social-Media-Seiten, Augmented-Reality-Installationen u.v.m. Dabei ging Leon Lukjantschuk auch auf mögliche Anwendungsszenarien für den (Grundschul-)Unterricht ein. So ist es ein zentrales Anliegen des Seminars, dass die Studierenden solche digitalen, kreativen Gestaltungsprozesse selbst einmal durchlaufen haben, um ihre Schüler*innen später bei der Entwicklung solcher Medienprodukte begleiten und unterstützen zu können.
Für die Ausstellung erarbeiteten die Studierenden vielfältige Ideen, wie es gelingen kann, Schüler*innen einen anregenden Lyrikunterricht zu bieten. Dabei kamen in der ersten internen Präsentation spannende Ergebnisse zu Tage. Ihre Arbeiten präsentierten die Studierenden in einem kurzen Impulsvortrag und ließen ansonsten ihre Plakate für sich selbst sprechen. Die Themen, die von den Studierenden bearbeitet wurden, reichen von „Lyrik als Schreibförderung“ über „Lyrik und Mehrsprachigkeit“ bis hin zu den „Chancen und Grenzen von Rap im Deutschunterricht“. Durch die mithilfe von QR Codes um diverse Medien erweiterten Plakate konnten sich alle Anwesenden in einem Poster-Rundgang selbst einen Überblick über die Arbeiten und Ideen verschaffen. Die QR Codes können hierbei gescannt werden und leiten den oder die Betrachter*in zu zusätzlichen Informationen, Medien oder (Forschungs-)Ergebnissen weiter.
Die Vorstellung der Plakate ist im Rahmen einer Vernissage zu Beginn des Sommersemesters 2022 im Haus 31 der Franckeschen Stiftungen geplant. Dazu ist jede*r, die/der Interesse an digitalen Methoden für den Lyrikunterricht und Kindertexten hat, recht herzlich eingeladen. Auf unseren Social-Media-Kanälen werden wir Sie rechtzeitig über den genauen Termin der Vernissage informieren. Wer es allerdings nicht zur Vernissage schaffen sollte, kann die Plakate jederzeit im Haus 31 betrachten, da sie dort nach der Vernissage über einen längeren Zeitraum ausgestellt werden. Das Seminar von Frau Karst hat damit eine schöne Gelegenheit geschaffen, sich Inspiration für den eigenen Lyrikunterricht zu holen! Und das ganz leicht auf dem Weg zur Bibliothek oder zum Seminar.
Laura Stolze, den 15.02.2022