Strukturelle und technische Infrastruktur

Das Handlungsfeld auf einen Blick

Damit Hochschullehrende und Lehramtsstudierende digitale Technologien souverän, nachhaltig und pädagogisch sinnvoll in Lehr-, Lern- und Prüfungsszenarien anwenden können, muss eine entsprechende technische und institutionelle Infrastruktur geschaffen werden, die Erprobungmöglichkeiten für verschiedene Anwendungen und deren Einsatzmöglichkeiten schafft. Neben einer Auswahl an Soft- und Hardware sind physische Lernräume, die eine innovative Seminar- und Unterrichtsgestaltung vereinfachen, dabei ebenso von Bedeutung. Das Handlungsfeld 6 “Strukturelle und technische Infrastruktur” des Strategiepapiers zur Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung widmet sich diesen Anforderungen und liefert Impulse, wie auf technisch-infrastruktureller Ebene angehenden Lehrkräften der Einsatz digitaler Technologien in der Schule erleichtert werden kann. 

Die Ziele des Handlungsfelds

Innerhalb des Lehramtsstudiums ist es unerlässlich, dass die zukünftigen Lehrkräfte sich mit den Tools vertraut machen können, die im späteren Schulalltag angewendet werden können. Im Sinne einer stetigen Weiterentwicklung der professionellen und digitalen Kompetenz sollten die Lehramtsstudierenden aber auch die Möglichkeit erhalten, neuartige und innovative Anwendungsszenarien zu erproben. Insbesondere die Lehrenden nehmen bei dieser Aufgabe eine Vorbildfunktion ein. Sie unterstützen die Studierenden dabei, qualitativ hochwertige Anwendungsprogramme zu identifizieren sowie deren didaktischen Einsatz unter Beachtung datenschutzrechtlicher Vorgaben für sich zu erschließen und zu evaluieren.

Ein weiteres zentrales Anliegen des Handlungsfelds “Strukturelle und technische Infrastruktur” besteht darin, Lehrenden wie Studierenden den gleichen Zugang zu den vom Land Sachsen-Anhalt empfohlenen Plattformen für den Einsatz in Schulen zu ermöglichen. Auf diese Weise kann der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Phasen der Lehrer*innenbildung verbessert werden.

Maßnahmen des Handlungsfelds “Strukturelle und technische Infrastruktur ”

Ein zentrales Anliegen des Strategiepapiers zur Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung ist die Intensivierung der Kooperation zwischen Schulen und der Universität im Bereich des Lehramtsstudiums. So beabsichtigt das Handlungsfeld “Strukturelle und technische Infrastruktur” bspw., dass sowohl Lehrende als auch Studierende Zugang zum Bildungsmanagementsystem Moodle erhalten, das im schulischen Bereich in Sachsen-Anhalt Verwendung findet. Im Sinne des Transfers zwischen Schule und Universität wird zudem angestrebt, Bildungsmaterialien in einem landesweiten OER-Repository frei zugänglich zu machen.

Mit Blick auf die Entwicklung der technischen Ausstattung der Universität sollen lehramtsspezifische Softwarelösungen bei Empfehlungen konkret berücksichtigt werden, bspw. E-Portfolio-Anwendungen oder die Nutzung spezifischer Lernmanagementsysteme.  Dabei sollen sowohl beratende Unterstützung als auch technischer Support durch das LLZ und ITZ gewährleistet werden.

Ergänzt wird die bereitgestellte Software um didaktische Materialien und Konzepte, die Empfehlungen für den Einsatz in Lehre und Unterricht bieten. Zusätzlich werden erweiterte Qualifizierungsmöglichkeiten für Lehrende und Studierende geschaffen, die sich mit der Anwendung und den didaktischen Einsatzmöglichkeiten ausgewählter Programme und Konzepte befassen. Das Lernziel dieser Angebote liegt auf einem Perspektivwechsel im Umgang mit digitalen Anwendungen von der Nutzer*innen zur Anbieter*innenperspektive.

Schließlich werden Lernräume (Active Learning Spaces) geschaffen, die im Sinne eines technisch-didaktischen Testlabors die praktische Erprobung und Evaluation von Lernmethoden und digitalen Tools ermöglichen.

Digitale Methoden und Anwendungen erproben: Unterstützungsangebote durch DikoLa

Mit dem Digitalen Lernlabor konnte im Zentrum für Lehrer*innenbildung ein offener Lern- und Experimentierraum für digitale Lernmedien geschaffen werden, der von Lehrenden, Studierenden und Lehrkräften genutzt werden kann. Individuelle Anliegen können im Rahmen der Praxiswerkstatt berücksichtigt werden. Hier stehen die Mitarbeiter*innen von DikoLa sowie Tutor*innen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung und erarbeiten gemeinsam mit Lehrenden oder Studierenden Lösungen für eigene Medienprojekte oder bieten Einführungen in die zur Verfügung stehende Hard- und Software im Digitalen Lernlabor an. Ergänzend stehen digitale Lernbausteine zur Verfügung, die Einblicke in verschiedene digitale Methoden und deren Umsetzung in Schule und Hochschullehre bieten. 

Wer auf der Suche nach geeigneten Anwendungen für die eigene Lehre oder den Unterricht ist, findet in der DikoLa-Toolbox eine umfangreiche Sammlung digitaler Werkzeuge, die wir aus der eigenen Projektarbeit heraus als hilfreich für die Bildungspraxis erachten. Die verschiedenen Tools sind zudem nach potentiellen Anwendungsszenarien kategorisiert und enthalten Hinweise zum Datenschutz. Unsere AG “Digitale Teilhabe in der Lehrer*innenbildung” veröffentlicht zudem monatlich einen Tool-Appetizer. Bei diesen Beiträgen stehen Anwendungen im Fokus, die bei der Gestaltung digitaler und barrierearmer Lernangebote helfen können.
Mit Blick auf die Gestaltung digitaler Lernszenarien in der Schule wurde gemeinsam mit Fachdidaktiker*innen ein Leitfaden zum Einsatz digitaler Medien in den Praxisphasen der universitären Lehrer*innenbildung veröffentlicht. Dieser enthält Hinweise zur Unterrichtsplanung mit digitalen Medien sowie verschiedene Praxistipps. Das Angebot SP-digital widmet sich zudem konkret der Vorbereitung auf das Schulpraktikum und bietet Studierenden die Möglichkeit thematische Workshops zu besuchen, individuelle Beratung zu erhalten oder ausgewählte Geräte des Digitalen Lernlabors zu leihen, um mit diesen im Schulpraktikum arbeiten zu können.


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