Eine qualitative Online-Umfrage
Mit welchen Barrieren und schwierigen Situationen habt Ihr im Studienalltag zu kämpfen? Was macht das Studieren an der MLU schwierig – was erleichtert es? Welche Vorschläge und Ideen habt Ihr, um das Studium zugänglicher und barrierearm zu machen und alle gleichberechtigt teilhaben zu lassen?
Mit diesen Themen beschäftigte sich die qualitative Online-Umfrage, deren Ergebnisse nun zur Verfügung stehen.
- Überblick
- Ablauf
- Ergebnisse
- Handlungsempfehlungen
- Antworten der Studierenden zum Anhören
- Details zur Studie
Problem | Hintergrund | Absicht
Alle möglichst gleichberechtigt am Lernen und Studieren teilhaben zu lassen – das ist eine Herausforderung, bei der die Hochschulpolitik immer noch an ihre Grenzen kommt. Dennoch sind wir verpflichtet, Bildung zugänglicher und möglichst barrierearm zu gestalten. Wir wissen, dass bei den Studierenden und Beschäftigten der Universität viele Erschwernisse und besondere Situationen existieren; sie sind vielfältig und meistens versteckt.
Aus diesem Grund hat sich die AG 2022 zusammengesetzt, Fragen und Methoden überlegt und im November und Dezember 2022 eine Online-Umfrage durchgeführt, die sich an sämtliche Lehramtsstudierende richtete.
Das Ziel war und ist es, alltägliche Barrieren und Erschwernisse seitens der Studierenden herauszufinden. Zudem sollen Lösungsvorschläge und Ideen eruiert werden, wie Hürden aus Sicht dieser Zielgruppe und auch der Betroffenen minimiert werden könnten.
Eine zeitgemäße und nachhaltige Lehrer*innenausbildung (und Universität), in der alle gleichberechtigt an der Lehre teilhaben und mitgestalten können, können wir nur werden, wenn wir die Belange, Bedürfnisse und Situationen der Studierenden kennen und berücksichtigen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für die zahlreichen Teilnahmen an der Online-Umfrage!
Ablauf
Im Dezember 2022 wurde von der AG “Digitale Teilhabe in der Lehrer*innenbildung“ eine Online-Umfrage zu wahrgenommenen Einschränkungen, Barrieren und Teilhabemöglichkeiten im Studienalltag von Lehramtsstudierenden durchgeführt.
Mitte November 2022 wurden sämtliche Lehramtsstudierende der MLU – das sind über 2000 – per E-Mail eingeladen, an der Online-Umfrage teilzunehmen und ihre Bedarfe und persönlichen Barrieren, aber auch mögliche Maßnahmen zum Abbau dieser aus ihrer Sicht zu äußern. Wir haben dafür das Online-Tool LimeSurvey genutzt und dorthin verlinkt. Bis Ende Dezember 2022 hatten die angeschriebenen LA-Studierenden die Möglichkeit, insgesamt sechs offene Fragen zu beantworten. Über 150 Studierende haben mitgemacht und die Fragen beantwortet. Nun liegen Ergebnisse vor, die wir hier präsentieren.
Wichtig: Bei dieser qualitativen Umfrage ist es nicht möglich (und auch nicht sinnig), Schlüsse über das Ausmaß, in dem Einschränkungen vorhanden sind, zu ziehen. Vielmehr werden die Art und die Vielfältigkeit der wahrgenommenen Einschränkungen und Hürden im Studienalltag der Studierenden deutlich. Zudem können wir keine Aussagen über die schweigende Mehrheit treffen. Es kann viele Gründe haben, weshalb Studierende nicht teilgenommen haben: Weil es aus ihrer Sicht keine Einschränkungen gibt? Weil die Zeit fehlte oder die Lust? Oder aber, weil der Online-Fragebogen nicht zugänglich war.
Sechs offene Fragen. Viele Antworten.
Die insgesamt sechs offenen Fragen zielen auf die wahrgenommenen Erschwernisse und Barrieren seitens der Lehramtsstudierenden (LA) sowie auf Lösungsvorschläge und Empfehlungen, wie man eine gerechtere Teilhabe erreichen, erlebte Hürden minimieren und mit ihnen umgehen kann. Zudem wollten wir wissen, ob und inwieweit ein Studium an der MLU in Halle aus Sicht der Teilnehmenden zu empfehlen ist.
Situationen und Umstände, die das Studieren eingeschränkt haben oder in denen es schwer fiel, an Lehrveranstaltungen angemessen teilzunehmen
Die Teilnehmenden sehen sehr unterschiedliche Erschwernisse und Barrieren; diese betreffen die Bedingungen an der Universität, die Studierenden und deren Situation an sich und die Umweltbedingungen. Zu den häufigsten Schwierigkeiten zählen die Organisation des Studiums, zeitliche Überschneidungen von Lehrveranstaltungen, zu wenige digitale Angebote sowie die fehlende Flexibilität in der Lehre und bei Prüfungen. Technische Probleme, zum Beispiel schlechte oder mangelnde Internetverbindungen, sind ebenfalls ein Thema. Häufig wird es den betroffenen Studierenden durch familiäre Verpflichtungen erschwert, an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Einige Studierende haben finanzielle Schwierigkeiten, finanzieren sich beispielsweise mit zusätzlichen Nebenjobs, was wiederum das Studieren erschwert. Unklare und unflexible Abläufe sowie fehlende Kontaktpersonen beziehungsweise fehlende Informationen und mangelnde Unterstützung führen zu psychischen Belastungen und Stress.
Gleichzeitig berichten die Befragten aber auch von positiven Erfahrungen; einige erleben explizit keine Barrieren im Hochschulalltag.
„Ich bin Mutter von zwei Kindern, konnte während des Studiums nicht nach Halle ziehen, bin täglich zwei Stunden nach Halle und zwei Stunden zurück gependelt und musste bei der Belegung der Seminare darauf achten, dass ich spätestens 14.00 Uhr Schluss habe um meine Kinder pünktlich um 16.00Uhr aus der Kita abholen zu können. Während Corona waren meine Kinder schon in der Schule. Die Heimbeschulung der eigenen Kinder machte eine Teilnahme an Videokonferenzen tagsüber so gut wie unmöglich.”
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“Finanziell[e Einschränkungen]: weil ich privat auf das Geld angewiesen war, das mein Job mir brachte, konnte ich nicht an einigen Lehrveranstaltungen teilnehmen/ nicht alles richtig nacharbeiten, wie ich gewollt hätte Gesundheitlich[e Einschränkungen]: Natürlich kommt immer mal eine Krankheit dazwischen. Als aber allerdings die Maskenpflicht in der Uni abgeschafft wurde, habe ich teilweise aus Bedenken nicht mehr an Veranstaltungen teilgenommen. baut, aber einige empfohlene VL sich zeitlich überschneiden, war es mir ebenfalls nicht möglich alles im gewünschten Umfang zu belegen”
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“Durch sich überschneidende Angebote an Vorlesungen und Seminaren, welche zeitgleich stattfinden, und das Fehlen von asynchronen Angeboten, ist es mir manchmal nicht möglich, die gewünschten Vorlesungen zu besuchen.”
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Die größten Stolpersteine und Hürden für Studierende, aktiv und erfolgreich am Studium und an der Lehre teilzuhaben
Die größten Stolpersteine und Hürden aus Sicht der Studierenden betreffen die schwierige Organisation von Stundenplänen und des Studienalltags. Verbunden damit sind die (mangelnde) Flexibilität bei der Lehre, fehlende Ansprechpartner*innen bzw. unklare Zuständigkeiten sowie unübersichtlich gestaltete Webseiten. Viele Studierende wünschen sich mehr Online-Angebote und eine bessere Transparenz, was Ansprechpartner*innen, deren Zuständigkeiten und Studienorganisation angeht.
“In den fehlenden konkreten Ansprechpartnern, meist ist niemand verantwortlich und auch bei kurzfristigen Problemen gibt es kaum Flexibilität. Als Studierende hat man das Gefühl mehr Zuständigkeiten übernehmen zu müssen als vorgesehen, z. B. wenn die Verbuchungen für erbrachte Leistungen nicht fristgerecht stattfinden und man den Zuständigen immer wieder ansprechen muss etc.”
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Auch wird geäußert, dass es schwierig sei, sein Studium mit der Familie und mit Nebenjobs zu vereinbaren.
“[…] nach größeren familiären Problemen war es für mich schwer, die Verpflichtung gegenüber der Uni zu locker zu sehen (Druck). Somit habe ich einfach funktioniert und versucht, Familie und Uni unter einen Hut zu bringen …”
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Empfehlenswerte unterstützende digitale Möglichkeiten (Tools oder Systeme)
Aus Sicht vieler befragter Studierender ist es sinnvoll, Lehrveranstaltungen online anzubieten, so dass Inhalte flexibler bearbeitet werden können und man sich besser auf Prüfungen vorbereiten kann. Online-Zuschaltungen für Seminare werden als hilfreich angesehen, zum Beispiel um Studierenden mit Kindern die Teilnahme zu ermöglichen.
Als unterstützende Software, Tools und Funktionen werden vor allem Assistenz-Systeme genannt: Sprachausgabe-Apps, Kontrast-Checker, Untertitelung, Übersetzung, die digitale Lupe, eine Vorlesefunktion oder auch generell eine einfachere Bedienung und Navigation der Webseiten.
“…digitale Lupe, Vorlesefunktion, Untertitel, Kontraste, einfache Bedienung, mehre Sprachen, Erklärungen für Arbeitsschritte”
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“Eine Untertitelung wäre sinnvoll, um auch nicht Muttersprachler:innen besser zu erreichen.”
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“Untertitelung hilft immer – nicht nur Gehörlosen, sondern auch Hörenden, wenn diese gerade nicht die Möglichkeit haben, mit Ton zu hören (z. B. in der Bahn).”
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Empfohlen werden unter dieser Frage zudem Anwendungen, die eine bessere Organisation unterstützen: Es werden unter anderem Termin- und Aufgabenplanung oder die Funktion genannt, mit der man Notizen machen kann. Beispiele hier: digitale Planer, Uni-Cloud, Doodle, Google Docs, Meistertask, die Löwen-App etc.
Weitere wichtige Anwendungen betreffen die Interaktion und Kollaboration in der Lehre; die Befragten nennen hier folgende Anwendungen: interaktive Whiteboards, Trello, Miro, Plickers oder auch generell Pinnwand-Systeme.
Ähnlich häufig genannt wird der Wunsch, Lehr-/Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen, Lehrveranstaltungen aufzuzeichnen oder zu streamen, so dass die Inhalte flexibel bearbeitet und besser verstanden und gelernt werden können.
“Ich fände es generell sinnvoll, alle Vorlesungen online anzubieten. Ich könnte mir diese in Ruhe am Abend anschauen und durcharbeiten. Zusätzlich habe ich sie zur Prüfungsvorbereitung genutzt, insofern die Aufzeichnungen verfügbar waren. Auch wäre es nicht schlecht, in Ausnahmesituationen auch Online-Zuschaltungen für Seminare zuzulassen. Da oft Seminare in den späteren Nachmittag fallen und so Studierende mit Kind von Zuhause aus teilnehmen können und gleichzeitig die Kinderbetreuung gewährleistet ist.”
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Gestaltungsmöglichkeiten für eine barrierearme Lehre und ein zugängliches Lernen (generell)
Auffällig oft werden digitale Formate von den befragten Studierenden gefordert. Sie wünschen sich mehr online- und hybride Lehrveranstaltungen, so dass eine flexible Teilnahme möglich ist. Auch wird häufig geäußert, dass Lernmaterialien, wie Videoaufzeichnungen und Skripte, frühzeitig, leichter und digital zugänglich sein sollten.
“Es wäre günstig, wenn die PPTs schon vor der Vorlesung/Seminar verfügbar wären, sodass man sich währenddessen Notizen an diese machen kann.”
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„Mehrere Angebote multimedialen Lernens, wenn es möglich ist (begleitender Podcast, Videos, Quiz um sich selbst zu testen).”
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Viele der LA-Studierenden wünschen sich eine bessere Kommunikation, mehr bzw. konkrete Ansprechpartner*innen und Unterstützungsangeboten – vor allem zu Studienbeginn. Es werden spezielle Angebote und zusätzliche Veranstaltungen gewünscht, z. B. zur Gebärdensprache.
“Es sollte spezielle Ansprechpartner für Probleme geben, bei denen man nicht ewig auf einen Termin warten muss. […]”
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“Ich fände Kurse für Gebärdensprache sinnvoll um auch mit Personen die nicht hören oder sprechen kommunizieren zu können.”
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Zu den häufigsten Nennungen zählt auch, dass die Webportale übersichtlicher und transparenter gestaltet werden sollten. Das Layout der Webseiten wird dahingehend bemängelt, dass relevante Informationen schwer zu finden seien, manchmal nicht aktuell oder sogar falsch vermittelt würden.
Auch wird betont, dass die Universität offen für Kritik und Änderungen sein und mehr Angebote und Flexibilität für die Bedürfnisse der Studierenden bieten sollte. Mehr Feedback- und Teilhabemöglichkeiten werden gewünscht.
Verbesserungsvorschläge und Angebote im eigenen Fachbereich bezüglich Barrierearmut und Teilhabe
Die Antworten auf diese Frage decken sich mit denen der vorherigen. Die meistgenannten Vorschläge mit den meisten Nennungen betreffen die Verfügbarkeit von Lerninhalten, vor allem durch Aufzeichnungen der Lehrveranstaltungen (Video, Audio), und durch frühzeitiges und digitales Hochladen von Materialien.
“hybrides Lernen sollte ermöglicht werden, VL als ScreenCast für flexible Einteilung, besonders auch für Berufstätige wichtig, welche auf ihren Studentenjob angewiesen sind.”
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“Aufzeichnungen und Skripte für die Nacharbeit”.
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Es werden mehr Informationen zum Studium, zu Prüfungen und zu Studiumsabläufen gewünscht, hierbei wird mehr Transparenz gefordert. Viele der befragten Studierenden wünschen sich mehr digitale Lernformate und zusätzliche Lehrangebote sowie mehr Praxis. Die Webauftritte sollten überarbeitet und übersichtlicher gestaltet werden.
Empfehlung, an der Martin-Luther-Universität zu studieren und zu arbeiten? Ja? Nein? Warum?
Die Antworten der befragten LA-Studierenden sind hier gemischt: Einige Studierende empfehlen das Studium an der MLU aufgrund der guten Lehre, der netten Unterstützung, der Bemühungen des hilfsbereiten Personals, wegen des familiären Ambientes und der vielfältigen Angebote bei Barrieren.
“Ich würde die MLU empfehlen, da es verschiedene Möglichkeiten gibt (diese sollten aber besser und klarer kommuniziert und beworben werden), Hilfe bei schwierigen Situationen einzuholen. Die MLU besticht durch ihr familiäres Ambiente, was die Hemmschwelle senkt, sich bei Problemen an jemanden zu wenden.”
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“Ja würde ich empfehlen. Meiner Meinung nach, gibt es an jeder Universität Schwierigkeiten und Probleme. Die MLU ist jedoch eine Uni, die sich sehr viel Mühe gibt, Menschen mit verschiedenen Berücksichtigungen zu integrieren und ein Studium zu ermöglichen.”
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Allerdings gibt es von anderen Befragten oft Kritik, was die fehlende Flexibilität sowie die mangelnde Barrierefreiheit angeht. Die Gebäude und örtlichen Gegebenheiten, die weiten und beschwerlichen Wege zwischen den Einrichtungen sowie die fehlende Unterstützung bei psychischen Belastungen können zum Problem werden.
“Nein, weil man teilweise alleine gelassen wird und Informationen hinterher rennen muss! Zudem sind die Orte z. B. wenn man Lehramt studiert extrem doll verstreut in der Stadt.”
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Insgesamt empfehlen über die Hälfte der befragten Studierenden das Studium an der MLU, etwa 20 Prozent raten davon ab, weitere können kein eindeutiges Urteil abgeben und wiederum ein Teil der Studierenden weiß es einfach nicht bzw. kann keine Aussage dazu machen.
Impulse und Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen
Aus den Umfrageergebnissen ergeben sich verschiedene Impulse und weitere Handlungsempfehlungen – etwa, was weitere Forschungsmöglichkeiten angeht. Vor allem aber lassen sich Ideen diskutieren und Maßnahmen definieren, wie ein zeitgemäßes, gleichberechtigtes und möglichst chancengleiches Lehramtsstudium ermöglicht werden kann.
Sich aus den Ergebnissen ergebende Handlungsempfehlungen
- Lernmaterialien für die Studierenden frühzeitig verfügbar machen, digital und zumindest temporär
- Aufzeichnungen (Videos, Audios) mit optionaler Untertitelung bzw. mit Skript online stellen, zumindest temporär
- Webseiten übersichtlich und aktuell halten, d. h. Termine und Fristen auf Startseiten hinterlegen
- Ansprechpersonen sowie Kontaktmöglichkeiten online, über Aushänge und in Lehrveranstaltungen kommunizieren
- offenes Ohr und Mindset für das Thema “mehr Teilhabe” und weniger Barrieren für alle im Studium
Diese Handlungsempfehlungen richten sich an sämtliche Akteur*innen der Universität, vornehmlich an Lehrende, Organisations- und Unterstützungseinrichtungen, aber auch an die Studierenden selbst, die mit ihren Belangen und Erschwernissen, aber auch mit den Möglichkeiten, an die Öffentlichkeit treten können und sollten.
Mögliche nächste Forschungsschritte
Was weitere detaillierter Forschungsfragen angeht, wären folgende nächste Schritte denkbar und empfehlenswert:
- Set-Bildung nach Eigenschaften: Aus den vorliegenden Ergebnissen lassen sich mit der qualitativen Topic-Analyse verschiedene Gruppen definieren, z. B. Studierende mit Kindern, pendelnde Studierende, Studierende mit körperlichen Einschränkungen etc.
- Auf Basis genannter Wünsche, Bedarfe und beschriebenen Situationen können Hypothesen formuliert, geschlossene Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten abgeleitet und letztlich die Hypothesen geprüft werden (Quantitative Befragung).
Das Ziel der Handlungsempfehlungen soll es sein, die Heterogenität und Vielfalt sichtbarer zu machen und den offenen Blick dafür zu stärken. Eine barrierearme Gestaltung der (digitalen) Lehre, der Organisation des Studiums und des Alltags an der Universität kommt allen Akteur*innen zugute.
Um das Thema „Teilhabe und Barrierearmut“ in der Lehrer*innenausbildung und an der Universität voranzubringen, werden schon seit längerem und unabhängig von der Befragung im Rahmen der AG-Arbeit offene Austausch- und Informationstreffen durchgeführt, Praxis-Werkstätten im Digitalen Lernlabor (DLL) vor Ort sowie Schulungen für Lehrende und Workshops für LA-Studierende. Zudem werden unterschiedliche Informationskanäle genutzt, um Informationen zum Thema (u. a. Hinweise zu Aktionen und Tool-Empfehlungen) und die Umfrageergebnisse in unterschiedliche Einrichtungen und an verschiedene Akteur*innen zu streuen.
Aussagen der Studierenden zum Anhören
Einige der zahlreichen Antworten aus der Online-Umfrage haben wir einsprechen lassen, so dass die Bedürfnisse, Situationen und Sorgen der befragten Studierenden hörbar und somit greifbarer werden.
Zu jeder der 6 Fragen haben wir einige Stimmen im Audio-Format:
- Frage 1: Gab es Situationen, in denen Du im Studium eingeschränkt warst und es Dir schwer fiel, an Lehrveranstaltungen oder anderen Aktivitäten angemessen teilzunehmen? Audio 1 (~ 4:49 Minuten)
- Frage 2: Wo siehst Du die größten Stolpersteine und Hürden für Studierende, aktiv und erfolgreich am Studium an der MLU teilzuhaben? Audio 2 (~ 7:00 Minuten)
- Frage 3: Welche unterstützende Software/Tools/Systeme kannst Du in Bezug auf ein sinnvolles, barriereärmeres und adäquates Lehren und Lernen empfehlen? Audio 3 (~ 2:00 Minuten)
- Frage 4: Wie sollte Deiner Meinung nach generell eine barrierearme Lehre und ein zugängliches Lernen gestaltet sein? Audio 4 (~ 5:00 Minuten)
- Frage 5: Was müsste in Deinem Fachbereich hinsichtlich Barrierearmut und Teilhabe deutlich verbessert oder überhaupt angeboten werden? Audio 5 (~ 1:30 Minuten)
- Frage 6: Würdest Du die Martin-Luther-Universität für Menschen, die unter erschwerten Bedingungen studieren und arbeiten, weiterempfehlen? Audio 6 (~ 3:20 Minuten)
Vielen Dank an die Studierenden und Kolleg*innen, die für uns die Antworten eingelesen und ihre Stimmen zur Verfügung gestellt haben!
Details zur Studie
- Die wichtigsten Ergebnisse haben wir als Key-Points in einer Präsentation zusammengestellt: PDF
- Das Poster dient dazu, einen Überblick über die Studie zu erhalten: Poster im PDF-Format